2020 – Was für ein Jahr! Geprägt von der Corona-Pandemie mussten auch unsere Selbsthilfegruppen plötzlich neue Wege beschreiten, improvisieren, sich kurzfristig auf Neues einstellen. Das war für manche bestimmt nicht immer einfach – eben noch ein weiteres „Paket“, das man mit sich rumzuschleppen hat.
Wenn die vertrauten Gruppentreffen plötzlich nicht mehr stattfinden können, fühlt man sich schnell wieder mit seiner eigenen Unsicherheit, seinen Zweifeln, Sorgen und Ängsten alleine. Viele von euch haben sich in dieser Zeit dennoch gegenseitig Kraft gegeben: durch die Treffen online, durch ein Telefonat, durch Spaziergänge oder Treffen unter freiem Himmel, wenngleich im kleineren Rahmen. Das war toll und wir dürfen auf diese Leistung stolz sein.
Der Weg aus einer Krise – sei sie durch Trauer, Krankheit oder Sucht begründet – ist für niemanden einfach. Oft erfordert es Mut, den ersten Schritt zu tun, Gewohnheiten hinter sich zu lassen, Neues auszuprobieren und Veränderungen anzunehmen. Zwar muss jeder seinen Weg für sich allein gehen – aber wir können uns darauf einlassen, uns auf unseren Wegen gegenseitig zu begleiten.
Ich möchte euch zum Jahresausklang 2020 einen Text mit auf den Weg geben. Er wird im Internet wohl fälschlicherweise oft Charlie Chaplin zugeschrieben. Tatsächlich scheint der Original-Text einem Werk von Kim und Alison McMillen zu entspringen, wurde lange nach Chaplins Tod verfasst und hat eine lange Reise von Übersetzungen und Rückübersetzungen hinter sich gebracht. Vielleicht zeigt aber gerade das die Kraft der Worte, von denen sich viele inspirieren lassen.
Bleibt gesund!
Eure Friedel Weyrauch
Als ich mich selbst zu lieben begann
Als ich mich wirklich selbst zu lieben begann, habe ich verstanden, dass ich immer und bei jeder Gelegenheit, zur richtigen Zeit am richtigen Ort bin und dass alles, was geschieht, richtig ist. Von da an konnte ich ruhig sein. Heute weiß ich: Das nennt man VERTRAUEN.
Als ich mich wirklich selbst zu lieben begann, konnte ich erkennen, dass emotionaler Schmerz und Leid nur Warnungen für mich sind, gegen meine eigene Wahrheit zu leben. Heute weiß ich:
Das nennt man AUTHENTISCH SEIN.
Als ich mich wirklich selbst zu lieben begann, habe ich aufgehört, mich nach einem anderen Leben zu sehnen und konnte sehen, dass alles um mich herum eine Aufforderung zum Wachsen war.
Heute weiß ich, das nennt man REIFE.
Als ich mich wirklich selbst zu lieben begann, habe ich aufgehört, mich meiner freien Zeit zu berauben, und ich habe aufgehört, weiter grandiose Projekte für die Zukunft zu entwerfen. Heute mache ich nur das, was mir Spaß und Freude macht, was ich liebe und was mein Herz zum Lachen bringt, auf meine eigene Art und Weise und in meinem Tempo.
Heute weiß ich, das nennt man EHRLICHKEIT.
Als ich mich wirklich selbst zu lieben begann, habe ich mich von allem befreit, was nicht gesund für mich war, von Speisen, Menschen, Dingen, Situationen und von Allem, das mich immer wieder hinunterzog, weg von mir selbst. Anfangs nannte ich das „Gesunden Egoismus“, aber heute weiß ich, das ist SELBSTLIEBE.
Als ich mich wirklich selbst zu lieben begann, habe ich aufgehört, immer recht haben zu wollen, so habe ich mich weniger geirrt. Heute habe ich erkannt: das nennt man EINFACH-SEIN.
Als ich mich wirklich selbst zu lieben begann, habe ich mich geweigert, weiter in der Vergangenheit zu leben und mich um meine Zukunft zu sorgen. Jetzt lebe ich nur noch in diesem Augenblick, wo ALLES stattfindet, so lebe ich heute jeden Tag und nenne es BEWUSSTHEIT.
Als ich mich wirklich zu lieben begann, da erkannte ich, dass mich mein Denken armselig und krankmachen kann. Als ich jedoch meine Herzenskräfte anforderte, bekam mein Verstand einen wichtigen Partner. Diese Verbindung nenne ich heute HERZENSWEISHEIT.
Wir brauchen uns nicht weiter vor Auseinandersetzungen, Konflikten und Problemen mit uns selbst und anderen fürchten, denn sogar Sterne knallen manchmal aufeinander und es entstehen neue Welten.
Heute weiß ich: DAS IST DAS LEBEN!